9. Burg Hauenfels
Von Rittern, Mönchen und Räubern
Die kleine Ruine der Burg Hauenfels befindet sich an den östlichen Felshängen des Ölberges zwischen den Steinzeithöhlen. Ihre Geschichte ist weitgehend unerforscht. Gerätselt wird, ob es sich bei dem festen Bauwerk überhaupt um eine Burganlage handelt. Eine mögliche Ersterwähnung als „Huwensteine“ in einer Urkunde des Klosters St. Ulrich ist auf das Jahr 1316 datiert. Funde von der Burgstelle deuten auf einen Nutzungszeitraum vom 13. bis ins frühe 16. Jahrhundert hin. Die Burg, die nahegelegene Felsenmühle und der Weiler Gütighofen dürften eine kleine Wirtschaftseinheit im Mittelalter gebildet haben.
Das Gebäude diente im Dreißigjährigen Krieg dem Dominikanerpater Michael aus dem Predigerkloster in Freiburg als Versteck. Von dort aus führte er zusammen mit versprengten österreichischen Soldaten und Bauern einen erfolgreichen Kleinkrieg gegen die Schweden im nahen Kirchhofen. Später diente der Bau Räuberbanden als Unterschlupf. Von dem, in einen leichten Felsüberhang hineingebauten Bauwerk sind noch Mauern aus gemörtelten Kalkstein-Bruchsteinen von bis zu 4 m Höhe erhalten. Einen Eindruck der Baulichkeit bietet eine Planskizze von Zuccamaglio aus den 1860er Jahren.