7. Tropische Verhältnisse
Zur Entstehung des Ölberges
An den Steilhängen des nordöstlichen Ölberges befinden sich alte Steinbrüche, in denen ehemals Kalksteine abgebaut wurden. Wenn Sie ganz nah an den Kalkstein heran treten, können Sie erkennen, dass er aus ganz vielen stecknadelgroßen Kügelchen besteht. Wegen der Ähnlichkeit mit kleinen Fischeiern, die auch Fischrogen genannt werden, wird der Kalkstein auch Hauptrogenstein genannt. Der Hauptrogenstein ist eine Meeresablagerung, die vor etwa 177 bis 156 Millionen Jahren im sogenannten Mittleren Jura entstanden ist, als das Gebiet des Oberrheingrabens noch von einem flachen warmen Meer bedeckt war. Die Kügelchen des Hauptrogensteins sind aber keine versteinerten Fischeier, sondern durch die Wellenbewegung im Meer entstanden, bei der sich Kalkablagerungen um kleine Sandkörner gebildet haben, die dann mit feinen Meeresablagerungen zusammengebacken wurden.
Bei der Absenkung des Rheingrabens vor etwa 45 Millionen Jahren hoben sich Schwarzwald und Vogesen, während sich das Grabeninnere senkte. Einzelne Kalksteinschollen wie Schönberg und Ölberg blieben „hängen“ und bildeten die Vorbergzone. Vor etwa 5 bis 1 Millionen Jahren, als die Flüsse noch wesentlich höher standen als heute, wurden die Kalksteinschollen durch Erosion und Auswaschung geformt, wobei auch die natürlichen Höhlen und Felsüberhänge an der steilen Ostseite des Ölberges entstanden, die vor 13000 Jahren von Rentierjägern als vorübergehende Behausung genutzt wurden.