6. Hangkanal und Schacht 2
Oberhalb des Radbrunnens am Berghang ist ein weiterer Hangkanal im Gelände sichtbar, der auf den am Hang liegenden Bergbauschacht 2 zuführt. Solche senkrechten Schächte dienten zur Befahrung der waagerechten Stollen, die zu den Erzadern im anstehenden Gneis führten. Einige Schächte dienten zudem für die Luftzufuhr im Bergwerk oder als Förderschacht für die abgebauten Erze, wobei mittels einer Haspel die gefüllten Körbe an die Oberfläche gezogen wurden. Schacht 2 ist einer von drei heute noch offenen und senkrecht in den Fels gehauenen Bergbauschächten aus dem Mittelalter.
Der Schacht hat an der Oberfläche einen Querschnitt von 3,5 m x 3 m und verengt sich nach ca. 28 m Tiefe auf 1,4 x 1,6 m. In 42 m Tiefe endet der Schacht in einer 6 m x 6 m großen Kammer mit mehreren, in unterschiedliche Richtungen, zu den Abbauen führenden Strecken (Stollen ohne Tagesöffnung/Mundloch), die aber zum Teil verschüttet sind. Vermutlich diente die Kammer als Radstube für ein Wasserrad zur Entwässerung tiefer liegender Abbaue, die heute auch verschüttet sind. Der Hangkanal führte das Wasser zu den Schächten, um die Wasserräder im Berg anzutreiben.